Im Kerzenschein steht still das Brett,
acht Bauern, weiß und schwarz besetzt.
Der König ruht in warmem Licht,
die Königin wacht – sie schläft heut nicht.

Der Läufer zieht durch Tannengrün,
der Springer springt wie ein Rentier kühn.
Die Türme stehn wie Kirchentore,
bewachen still die alten Chore.

Ein Bauer zieht, so klein, so sacht,
träumt von der achten Reihe in der Nacht.
Schachruf erklingt, doch sanft und leise,
denn Frieden liegt auf dieser Reise.

Und wenn zuletzt der Zug vollbracht,
liegt Matt wie Schnee in stiller Pracht.
Man reicht sich lächelnd die Hand dazu:
Frohe Weihnacht – und Schachruh.