OÖ. Landesmeisterschaft 2017 im Turnierschach

Traun: Volksheim St. Martin | Am Freitag, 7. April 2017, startete im Volkshaus Traun/St. Martin parallell zum großen internationales Meisterturnier die offene oberösterreichische Landesmeisterschaft im Turnierschach. Dieses Turnier wurde in diesem Jahr vom Schachverein Traun 1967 veranstaltet. Überraschender – aber wohlverdienter Turniersieger wurde der Niederösterreicher Pero Dumancic. Die Landesmeister sind Maximilian Mostbauer (Union Ansfelden) und Julia Bernhard (Spg. Steyr).

1. Runde 7.4.2017

Bei der Landesmeisterschaft im Turnierschach gab es mit 66 Teilnehmern eine leichte Steigerung gegenüber den vergangenen Jahren. Erste Überraschungen blieben nicht aus. Schachfreund Helmut Wurdinger remisierte gegen Fritz Haugsberger. Josip Knezevic knöpfte Gernot Gruber auch ein halbes Pünktchen ab. Der Überraschungspreis der Runde geht an die Steyrerin Martina Amritzer, die Ing. Peter Weiß besiegen konnte. Weiß mit weiß entfernte zwar die gegnerische Dame, doch Martina stand auch ohne diese erfolgreich ihre Frau, indem sie Roß und Reiter – sprich Läufer – tanzen ließ! Die zweite Runde am Samstag, verspricht jedenfalls aufgrund der Auslosung spannende Wettkämpfe.

2. Runde 8.4.2017

Am heutigen Spieltag fanden in der Landesmeisterschaft gleich mehrere Zwergerlaufstände statt. Unser Jugendreferent Wilfried B. Kuran besiegte Martin Schneider nach couragiertem Spiel. Leopold Surtmann hielt ebenso Remis gegen den ehemaligen Landesmeister Peter Freimüller wie Gerhard Steidl gegen Hans-Dieter Wiesner. Große Beachtung verdient ferner auch der klare Sieg der Hörschinger Elevin Sarah Seebacher gegen Werner Pfeffer. Ebenfalls überraschend der Sieg des noch elolosen Martin Mayrhofer gegen Simon Alexander – dafür gab es auch als verdienten Lohn einen Überraschungspreis. Einen zweiten Überraschungspreis verlieh die Jury erneut an eine unserer wildgewordenen Steyrer Amazonen! Julia Bernhard trampelte gnadenlos über den erfahrenen Landesligaspieler Pero Dumancic hinweg! Allerorts gab es derweil spannende Wettkämpfe und so mancher Elofavorit hatte schwer zu kämpfen! Und genau deswegen freuen wir Kiebitze uns auch schon auf morgen.

3. Runde 9.4.2017

Schön langsam beginnen sich die Titelanwärter abzuzeichnen. Natürlich gab es aber auch in dieser Runde kleinere Überraschungen. Josef Berger und Ing. Bernhard Hölzl erreichten jeweils Unentschieden gegen stärkere Gegner. Das Remis von Markus Auinger verdient ebenso Lob wie das von Sarah Seebacher, die gegen ihren Herrn Vater Gottfried ein herausgespieltes Remis erreichte! Den Überraschungspreis sicherte sich diesmal Rudolf Steininger dank seinem feinen Sieg gegen Wilhelm Lange. „Berauschenswert“ das sicher erkämpfte erste halbe Pünktchen von unserem Turniersenior Erwin Rauscher gegen Werner Pfeffer! In der 4. Runde krachen die ersten Titelanwärter aufeinander. Hier wird die Farbverteilung bereits sehr, sehr wichtig werden!

4. Runde 10.4.2017

Das Spitzenspiel endete mit einem knappem Sieg des nervenstärkeren Turnierfavorites IM Hermann Knoll gegen Florian Charaus. Pero Dumancic wiederum zeigte Geheimfavorit Roland Posch ebenso die Grenzen auf wie Hans-Dieter Wiesner seinem Gegner Stefan Berger. Den Überraschungspreis der Runde heimste diesmal Fritz Haugsberger dank seinem Sieg gegen Andreas Stallmann ein. In der 5, Runde folgen nebst dem Spitzenduell Maximilian Mostbauer gegen IM Hermann Knoll einige weitere interessante Begegnungen, bei dem es schon ans Eingemachte geht.

5. Runde 11.4.2017

Hermann Knoll läßt weiterhin nichts anbrennen. Im Verfolgerfeld sah man ebenfalls fast durchwegs Favoritensiege. Nicht erwartet hingegen wurde der Sieg von Christian Höher gegen Karl Deleja-Hotko und erhielt dafür einen Überraschungspreis! Unser 94-jähriger Methusalem Erwin Rauscher erreichte mittlerweile sein drittes Unentschieden in Folge! Die nächste Runde sieht gleich mehrere Duelle, wo wahrscheinlich die Tagesverfassung den Ausschlag geben kann.

6. Runde 12.4.2017

Hermann Knoll weiterhin Herr im Ring. Als seine schärfsten Verfolger bleiben Maximlian Mostbauer und Pero Dumancic auf Tuchfühlung. Letzterer hat in der 7. Runde die Chance, Knoll zu stoppen. Das Verfolgerfeld wird nach einigen unerwarteten Ergebnissen immer dichter. Den Überraschungspreis der Runde erhält Christoph Binder dank seinem schönen Erfolg gegen Bernhard Hölzl. Aber auch die Siege von Mayrhofer und Knezevic verdienen Lob. In der siebten Runde geht es für einige schon um die letzte realistische Chance auf einen Stockerlplatz, daher kann man sich bereits auf lange, lange Partien einstellen.

7. Runde 13.4.2017

In der Landesmeisterschaft ist nach der 7. Runde wieder alles offen! Hatte Hermann Knoll nicht zuletzt durch seine Routine die eine oder andere Partie für sich entscheiden können, verdarb er seine tolle Führungsposition gegen Pero Dumancic – bereits in Gewinnstellung – durch ein misslungenes, unnötiges Opfer. Damit konnte so manch bislang ungenannter Geheimfavorit aufschließen, wodurch ein spannendes Wochenende zu erwarten ist. Für die Turnierleiter heißt es somit: länger abwarten und Kaffee trinken! Überraschungssiege gab es diesmal keine, sieht man vom Sieg von Pero ab, der sehr von seinem unerschöpflichen Optimismus lebt. Ausgezeichnet wird diesmal verdientermaßen Sarah Seebacher, die Konrad Bräuer ein souveränes Unentschieden abluchsen konnte!

Und was macht unser Schachurururopa Erwin Rauscher? Viertes Remis in Folge – und das nach hartem Kampfe!

Abschließend noch eine kleine – wahre! Anekdote:

Zum 90er, vor vier Jahren, fand ein kleines Jubiläumsturnier für Erwin statt. Der Schiedsrichter regte an, in zehn Jahren wieder eines durchzuführen, worauf unser Erwin mit verschmitzten Lächeln meinte: „Wannst das erlebst.“

8. Runde 14.4.2017

Aus dem Titelrennen ist wohl IM Hermann Knoll nach einem unglaublichen Patzer (gegen Gärtnermeister Markus). Was erneut die Frage aufwirft, ob das Schach spielen neben einer anstrengenden Arbeitswoche der Leistung förderlich ist. Weiterhin voll im Titelrennen und nunmehr alleiniger Tabellenführer ist Pero Dumancic, der sich auch von MostiMax nicht düpieren ließ! Es wird jedenfalls einen dramatischen Schlusstag geben, da mehrere Spieler Kopf an Kopf liegen und angesichts von so vielen Glücksrittereien ist eine Prognose nur spekulativ. Unglaublicher Kampfgeist prägt auch die billigen Ränge! Die Turnierleitung kommt immer öfter früher am Morgen nach Hause, da viele ihre Partien bis zum letzten Elozug vorbildlich auskämpfen. Den Überraschungspreis der Runde musste Turnierleiter Almer schweren Herzens seinem Steyrer LieblingsGärtner Markus zuweisen.

Ein brisantes Duell fand auch auf den Pensionistenrängen statt: Erwin Rauscher ließ dem 82-jährigen Jungspund Zauner Franz keine wirkliche Chance – was aber von der Jury auch nicht wirklich als Überraschung akzeptiert werden konnte.

9. Runde 15.4.2017

Sensation durch Pero Dumanic!

Die diesjährige Landesmeisterschaft im Turnierschach endete mit dem überraschenden – aber wohlverdienten Sieg von Pero Dumancic! Mit 7,5 Punkten distanzierte er die Konkurrenz deutlich. Er mag zwar da und dort nicht unbedingt glücklos agiert haben, doch hatte er stets seinen unerschütterlichen Optimismus an der Seite, war schier unschlagbar – bis auf eine einzige Partie! Nur unsere Damenchampionin Bernhard Julia trampelte in der zweite Runde gnadenlos über ihn hinweg. . .

Pero Dumancic ist als Stammspieler jedoch in Niederösterreich registriert, daher gilt er zwar als souveräner Turniersieger, doch Landesmeister wurde gemäß den Bestimmungen des LV OÖ. daher der Turnierzweite Maximilian Mostbauer von Union Ansfelden, welcher im Turnier ungeschlagen blieb! Der Pechvogel der Schlußrunde ist aber zweifellos Hans-Dieter Wiesner, der gegen Pero – bereits den Sieg vor Augen – fehlgriff und sogar noch aus den Preisrängen fiel. Größere Überraschungen bei Plazierungen blieben heuer aber weitgehend aus, jedoch waren in den einzelnen Runden durchaus etliche Aufmüpfige am Werke: Christian Höher aus Steyr, Christopher Binder aus Urfahr, Simon Alexander aus Ansfelden, Martin Mayrhofer aus Hörsching, um einige zu nennen.

Auch unsere Damen traten zwischenzeitlich resolut auf, wurden im Fortdauer des Turnieres von den Herren der Schöpfung jedoch zurück gedrängt. Das berühmte „Rauscher Duell“ gewann unser Erwin gegen den Amstettener Günter souverän. Naja, die Jugend muß halt noch viel lernen. Bei diesem Turnier hat sich aber einmal mehr gezeigt, daß ein Wochenturnier für Berufstätige schwer belastend ist – was so mancher am eigenen Leibe zu spüren bekam. Bei der Siegerverehrung durfte unser Präsident Konsulent Günter Mitterhuemer aber allen für die Teilnahme und den Organisatoren für ihre Bemühungen danken und zufrieden festhalten, daß es keinerlei Probleme für die souveränen Schiedsrichter Günter Almer und Gerald Huemer gab.

Bericht: Gerald Huemer (Landesverband OÖ, Presse & Öffentlichkeitsreferent) und Georg Kreischer (Askö Schach Club Traun 1967) Fotos: Gerald Huemer und Peter Kranzl (Linz)

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