Ein ganz Großer der österreichischen Schach-Szene ist nicht mehr. Karl Röhrl, der Vorkämpfer aus Niederösterreich, verstarb am Donnerstag 25. Feber 2016 im 75. Lebensjahr.

Karl war erstmals 1969 „Österr. Staatsmeister der Herren“ vor Esra Glass und Franz Auer. Das Turnier wurde in Haag am Hausruck (OÖ) ausgetragen. In Hartberg 1971 wiederholte er seinen Erfolg und siegte vor Georg Danner und Ferd. Strobel.

Ich lernte Karl schon in meiner Jugend am Schachbrett kennen. Er war der Vorkämpfer von Niederösterreich, speziell von St. Pölten. Natürlich war er für mich „der große Meister“, ich schaute zu ihm auf, und begegnete ihm am Schachbrett mit Ehrfurcht. Damals war die Schachwelt noch geordnet.

In einem Ausscheidungsspiel zur Staatsliga zwischen St. Pölten und Traun saß uns Karl in der gegnerischen Mannschaft gegenüber und entschied auch das Duell zu deren Gunsten. Später, ein- oder zweimal, konnte ich ihn aber im Schnellschach besiegen.

Nach einem schweren Autounfall (mit Peter Roth bei der Reise zu einem Schachmatch) hatte er einige Verletzungen davon getragen, von denen er sich lange oder vielleicht insgeheim auch gar nicht erholte. So zog er sich zwangsweise vom Spitzenschach mehr und mehr zurück.

mfg

Ernst Schüller

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erstellt von:
Gerald Huemer
zuletzt geändert:
03.03.2016 18:35
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