von Jasmin-Denise Schloffer
Momentaner Stand: 2.5 von 6 Punkten
7. Runde: WCM Huseynova Lala (2065) – WIM Jasmin-Denise Schloffer (2188) 0-1
Voll motiviert bin ich in die zweite Hälfte des Turniers gestartet. Die Stellung, die aufs Brett kam, hatte ich bereits während der Vorbereitung am Brett und bald darauf bekam ich eine angenehme Stellung. Durch ein paar Ungenauigkeiten beiderseits und einigem hin und her, machte meine Gegnerin im 40. Zug den entscheidenden Fehler, wobei ich eine viel bessere Endspielstellung, die ich ohne Probleme gewinnen konnte.
8. Runde: WIM Jasmin-Denise Schloffer (2188) – IM Dinara Wagner (2440) 0-1
Mit 50% aus 7 Runden bekam ich die dritte Spielerin die in den Top 10 gesetzt war. Für Dinara ist das ganze Turnier schlecht gelaufen, gegen mich konnte sie jedoch souverän gewinnen, da ich die Isolanistellung, die aus der Eröffnung heraus entstand, nicht verstanden habe und bald schon den ersten Bauern verloren habe. Im Endspiel mit zwei Minusbauern war keine Rettung mehr möglich.
9. Runde: WFM Bodhana Sivanandan (2073) – WIM Jasmin-Denise Schloffer (2188) 0.5-0.5
In dieser Runde bekam ich es mit der wahrscheinlich jüngsten (geboren: 2015!) Spielerin des Turniers und einer der größten Nachwuchshoffnungen im weltweiten Frauenschach zu tun. Die Eröffnung lief okay, nur war die daraus resultierende Stellung nicht ganz so einfach für mich zu spielen. Nach einer verpassten Chance ihrerseits, landeten wir in einem Leichtfigurenendspiel, in dem ich mit dem Läuferpaar klar im Vorteil war. Das habe ich auch bewiesen und eine gewonnene Stellung erhalten, die ich dann leider einzügig in Zeitnot verspielt habe. Deswegen ging auch diese Partie nach 5h remis aus.
10. Runde: WIM Jasmin-Denise Schloffer (2188) – WFM Georgia Grapsa (2065) 0.5-0.5
Nach bereits 9 Runden, von denen die letzten 3 Partien 5+Stunden dauerten, war die Luft draußen. Die Vorbereitung habe ich zwar fast perfekt getroffen, mich danach aber selbst kurzzeitig in Schwierigkeiten gebracht. Durch nicht perfektes Spiel beiderseits und ein paar verpassten Chancen von mir, ging auch diese Partie remis aus.
11. Runde: WIM Elisabeth Hapala (2092) – WIM Jasmin-Denise Schloffer (2188) 0.5-0.5
Gegen Teamkolleginnen zu spielen macht nie Spaß, vor allem nicht in der 11. Runde eines Turniers bei dem es bei beiden um nichts mehr geht. Das sah Lisa genauso und deswegen einigten wir uns schnell auf ein Unentschieden,
Fazit: Mit 5 Punkten aus 11 Partien, einer Eloperformance von 2122 und -21 Elopunkten lief diese EM etwas unter meinen Erwartungen. Positiv zu sehen ist, dass ich nur gegen deutlich elostärkere Gegnerinnen verloren habe und auch die meisten meiner Remispartien gewonnen waren – jedoch muss ich in nächster Zeit an meiner Vorteilsverwertung und Endspielkünsten arbeiten.
Im Großen und Ganzen war das Turnier gut organisiert. Jede Partie wurde Live übertragen und der Turniersaal war groß genug, sodass niemand eingeengt spielen musste. Auch für Verpflegung (Wasser, Tee, Kaffee, Kuchen) der Spielerinnen während der Partien war bestens gesorgt. Das schlechte Wetter, lange Schlangen vor dem Speisesaal und den Liften, und Magenverstimmungen einiger Spielerinnen durch das Hotelessen haben den Gesamteindruck der letzten zwei Wochen leider etwas verschlechtert. Aber ich bin schon topmotiviert für meinen nächsten Einsatz für das Nationalteam.